Unser Kegelbruder Marcus hat zu dem ziemlich hektischen Kegeln vom 23. Juni 2006 folgenden Bericht geschrieben:
Liebe Kegelbrüder!
Die vier Wochen waren mal wieder rum und alle Fickfrösche freuten sich auf das Kegeln, was mal wieder etwas Abwechslung in das monotone WM-Allerlei bringen
sollte.
Doch schon bevor die erste Kugel geworfen wurde, schlugen die Hiobsbotschaften ein: Adam konnte aufgrund einer plötzlichen Erkrankung seiner Frau nicht kommen,
da er sich um seine Brut Kinder kümmern musste, und ich selber musste mal wieder bis 20:30 Uhr zum Tanzkurs, dort wurde der alte Mann mit Jive und Cha-Cha-Cha gequält, was ungefähr so ist, wie Pudelkönig zu werden...
Vossi, unser alter Stratege, fackelte nicht lange und zauberte umgehend 2 Gastkegler aus dem Hut, nämlich Mümmel und Dennis (“the menace”); da auch Robert
wieder zum Kegeln erschienen war, war die Kegelbahn mit 9 Mann voll besetzt, Dennis kam zu uns auf die Seite und Mümmel ging zu Vossi, Robert & Co.
Als ich um 20:45 Uhr dazustieß, lief noch die erste Kumpelpartie “Zahlenputzen”, jedes Team hatte noch die “2” und eine weitere Zahl, ich konnte zwar
unaufgewärmt direkt eine Zahl putzen, das Spiel ging dennoch verloren.
Hastig forderten wir sofort eine Revanche, die aber ziemlich schnell und deutlich verloren ging, da Mümmel einen guten Tag erwischte und auch Matze immer
stärker wurde.
Was sich jetzt schon abzeichnete und sich wie ein roter Faden durch den ganzen Abend zog war die andauernde Unruhe, besonders im hinteren Teil des Tisches, an
dem sich Mümmel, Matze, Markus & Dennis aufhielten; besonders letztere beiden trugen zur Unterhaltung des Kegelclubs bei, Dennis gab so manchen Schwank zum Besten...
Na, egal, es galt nun, Punkte aufzuholen, und so wurde eine Partie “301” gespielt, die abermals nach spannenden Verlauf knapp für Roberts Seite ausging, Michael
und ich hatten dabei einiges Pech mit nicht genutzten 80er-Chancen.
0-3, das war erstmal ein “Schock”, also kam die Königspartie gerade recht, um die Gemüter wieder zu beruhigen, ich durfte aussuchen und entschied mich für 4
Bilder mit relativ viel Holz (da bei uns ja bisher nicht viel zusammenlief), im ersten Bild fehlte das linke Häuschen, das zweite Bild war ein nach rechts gekipptes “H”, das Dritte Bild war die “5” auf dem Würfel
und das letzte Bild das von mir geliebte “ohne Vorderholz”..
So, mein erster Wurf war gleich der entscheidende dieser Königspartie, irgendwie gelang es mir, alle 6 abzuräumen und in 2. Bild zu kommen, wo dann nochmal 5
fielen; ich ging zwar davon aus, dass auch andere noch ins 2. Bild kämen, aber leider (oder zum Glück für mich!) war dazu keiner in der Lage! Vossi, Robert und Michael kegelten im weiteren Verlauf der Königspartie
gewohnt sicher, aber unspektakulär, so dass ich diesen Vorsprung nach Hause bringen konnte, Michael wurde 2. und Vossi noch 3., wobei noch der “Eklat” zu erwähnen ist, das Robert seine an die Tafel geschriebene
Punktzahl des 2. Bildes nach dem Wurf des Nächsten (Michael) korrigierte, da er irrtümlich der Ansicht war, wenn 1 Holz stehen bleibt, sind das bei 7 insgesamt (gekipptes H) nur 5 Holz zum Anschreiben, womit
er sich um 1 Holz betrogen hätte. Diese Korrektur, die zunächst von allen geduldet wurde, ließ Vossi ausrasten, da er nicht einsah, dass man eine bereits geschriebene Punktzahl korrigieren dürfe, das würde dem
zukünftigen Missbrauch Tür und Tor öffnen und einen Präzedenzfall schaffen...
Nach endlosen Diskussionen (was auch sonst) konnte dann Robert die korrigierte Punktzahl stehen lassen, und Vossi schmollte, war sauer und gab an, sich
demnächst auch die Punkte nachträglich zu korrigieren; man muß dazu allerdings sagen, dass Vossi und Robert zu diesem Zeitpunkt dicht beieinander lagen, und 1 Punkt möglicherweise über mehrere Königspunkte hätte
entscheiden können, was sich in der Jahreswertung, wo Vossi Vorsprung langsam schmilzt und Michael immer näher kommt, natürlich auch ausgewirkt hätte! Meine Meinung dazu: Robert hat nun mal 6 Holz gekegelt, niemand
sollte es nötig haben, den Konkurrenten “am grünen Tisch” zu besiegen, auch wenn Robert natürlich dusselig war; beim nächsten Mal gibt es dann sowas halt nicht mehr..
So, nach der Kegelpartie wollten unser Team um Michael eigentlich wieder ein paar Punkte aufholen, aber im anschliessenden Spiel “301” mussten wir abermals eine
Niederlage einstecken, auch 80er garantieren keinen Sieg, zumal Robert an diesem Abend stark kegelte. Schnell rechnete ich mit Michael unseren Vorsprung in der Jahres-Seitenwertung aus und kamen zum Ergebnis, das
wir vor diesem Abend it 32-11 geführt haben, also mit 20 Unterschied verlieren könnten ;-)))
In so einer Situation gibt es eigentlich nur ein Spiel, was einen wieder aufrichten kann, ein Spiel für echte Kegler aus echtem Kegelholz: Die Glocke! Michael
fing brilliant mit einer 12 an, ich warf ebenfalls nicht schlecht es blieb aber noch der rechte Bauer stehen, an dem die beiden nächsten,
Ralf und Dennis, verzweifelten ,erst Michael als Blinder konnte noch ein paar Punkte retten. Im zweiten Tag gelang es Ralf als Anwerfer dann, einen Stinner zu erzielen, von dem wir uns nicht mehr richtig erholten, ich als Blinder hatte die Ehre, mit 4 Wurf nacheinander die verbliebenen 5 Kegel, die überall verstreut herumstanden, abzuräumen. Unsere Gesichter wurden immer länger, die andere Seite feixte schon und wir trudelten im freien Fall dem 0-5 entgegen. Im letzten Tag aber versagten auch der anderen Seite die Nerven, als sie nur 11 Punkte zum Gesamtsieg brauchten und nach 3 Keglern immer noch nicht im 2. Bild waren; Robert aber beendete das Gezittere, in der Endabrechnung fehlten uns dann nur 2 Punkte zum Remis...
So, der Abend war natürlich für uns gelaufen, als letztes Spiel wurde eine Neuerung eingeführt, ein “301”, aber auf den Punkt auszumachen, d.h., wenn man 260
Punkte hat und eine “80” wirft, bleibt man auf 260.
Wir kegelten nun endlich mal gut, kamen rasch durch 80er auf 285, als ich an der Reihe war und in einem Geistesblitz errechnete, das wir mit einer “1” von mir
und anschliessenden 7 Holz (=15 Punkte) von Ralf genau ausmachen könnten; so kam es dann auch, und wir konnten uns oben an der Theke am ersten Bierli der anderen Seite erfreuen.
Zu später Stunde trieb dann noch irgend ein übler West-Wind den Taxi-Hajo in die Berliner Brücke, es würde über den vollzogenen Umzug des Samstags-Kegelclub ins
Rustica debattiert und noch eine Runde geschockt (die freundlicherweise von Markus bezahlt wurde ;-), bevor ich mich heimwärts aufmachte, um meinen wohlverdienten Schlaf zu finden und am nächsten Tag fit zu sein für
das Viertelfinale Deutschland-Schweden!
Marcus
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